Neues Nutztier als Nahrungsmittel: Heimchen am Herd

Mit der Zulassung der Hausgrille als Nahrungsmittel, die Dickens einst als „Heimchen am Herd“ beschrieben hatte, kommt dem Insekt in den Debatten um Ernährungsfragen der Zukunft eine neue Bedeutung zu.

Nach Mehlwurm und Wanderheuschrecke hat jetzt auch die Hausgrille, eben das „Heimchen“, in der Europäischen Union eine Zulassung als Lebensmittel erhalten. Damit kann das Tier getrocknet, gefroren oder in Pulverform im Einzelhandel verkauft werden. Unsere Speisenkarten werden also um ein weiteres Nahrungsmittel bereichert.

Schon länger werden Insekten als Alternativen in der Nahrungsmittelversorgung bezeichnet. So war zuletzt in einer repräsentativen i.m.a-Umfrage zur „Zukunft der deutschen Landwirtschaft“ festgestellt worden, dass bereits 45 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung keine Vorurteile gegen Insekten als Nahrungsmittel haben. Besonders Männer (55 %) und junge Menschen zwischen 14 und 29 Jahren (56 Prozent) sowie Senioren hatten Insekten als eine Lösung zur Bewältigung von Nahrungsmittelengpässen bezeichnet.

Das „Heimchen“ bzw. die Hausgrille ist nur eine von mehr als 1.900 Insektenarten, die weltweit als essbar gelten. Vielfach werden sie als „Fleisch der Zukunft“ bezeichnet. Denn die Tiere sind reich an Proteinen, Aminosäuren, Vitaminen und Mineralstoffen. Insekten gelten daher auch als ein Beitrag in der auf zehn Jahre angelegten „Farm-to-Fork“-Strategie der Europäischen Kommission, die u.a. darauf abzielt, das europäische Lebensmittelsystem gesünder, fairer und umweltfreundlicher zu gestalten.

Quelle: i.m.a