Wildkräuterküche mit dem Hirtentäschel

Das Hirtentäschelkraut ist mit seinen kleinen weißen Blüten hübsch anzusehen. In vielen Ländern ist Hirtentäschel ein geschätztes Wildgemüse.

Hirtentäschel
Bild von Hans auf Pixabay

In der Küche kann die gesamte Pflanze zubereitet werden. Die Blätter und jungen Triebe werden vor der Blüte gesammelt und für gemischte Salate und Smoothies, Kräuterquark oder gedünstet als spinatähnliche Beilage verwendet. Ihr scharf-würziger Geschmack erinnert etwas an Kresse.

Die leicht pikanten Blüten und Schoten werden über das Butterbrot, Wildkräutersalate oder als essbare Dekoration über Süßspeisen gestreut. Reife Samen haben ein leicht nussiges Aroma, das sich durch Rösten verstärkt. Man kann aus ihnen Senf herstellen, was dem Hirtentäschel den Beinamen „Bauernsenf“ bescherte. Selbst die dünne Wurzel ist essbar und ergibt getrocknet und zerrieben ein ingwerartiges Gewürzpulver.

Das Hirtentäschelkraut (Capsella bursa-pastoris) wächst ganzjährig auf Wiesen und Äckern, an Wegen und am Waldrand. Die ein- bis zweijährige Pflanze bildet eine bodennahe Rosette aus löwenzahnähnlichen Blättern und wird bis zu 60 Zentimeter hoch. Hirtentäschel blüht fast das ganze Jahr, sodass die winzigen Blüten und Früchte meist gleichzeitig zu sehen sind. Die Pflanze kam zu ihrem Namen, da die Form der kleinen Schoten an Umhängetaschen von Hirten erinnerte.

Hirtentäschel wird seit Jahrhunderten in der Naturheilkunde eingesetzt wegen seiner blutstillende Wirkung. Die Heilpflanze soll auch bei niedrigem Blutdruck helfen, die Verdauung anregen und den Stoffwechsel in Schwung bringen. Die Pflanzenteile sind reich an Senfölen und weiteren wertvollen Inhaltsstoffen wie Flavonoiden, Vitamin C, Eisen und Kalium.

Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de