Wildkräuterküche mit dem Spitzwegerich

Spitzwegerich: Das Kraut mit Pilzaroma.

Spitzwegerich
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Als Wildgemüse ist Spitzwegerich fast in Vergessenheit geraten. Das ist schade, denn das weit verbreitete Kraut kann mit seinen feinen Aromen viele Speisen bereichern: Eine Delikatesse sind die dunklen Knospen, die nach Champignon schmecken. Sie lassen sich roh knabbern, kurz in Butter dünsten oder passen gut in ein Risotto oder zu Pasta.

Die Blätter werden vom Frühling bis zum Herbst gesammelt. Das frische Grün macht sich sehr gut im Salat, Smoothie, Pesto oder Kräuterquark, aber auch gegart als Gemüse. Bei längerem Dünsten entsteht ein pilzähnliches Aroma. Als Gewürz kann der Spitzwegerich Soßen, Suppen und Knödel aufpeppen. Ältere Blätter sind etwas zäher und bitterer, eignen sich aber gut für Tee.

Spitzwegerich (Plantago lanceolata) ist eine mehrjährige Pflanze, die häufig in trockenen Wiesen, auf Äckern und am Wegesrand zu finden ist. Sie wird bis zu 60 Zentimeter hoch. Die länglichen, spitz zulaufenden Blätter mit deutlich sichtbaren Blattadern stehen in einer bodennahen Rosette. Der blattlose Stängel endet in einer kolbenförmigen, bräunlichen Ähre mit weiß-gelben Staubblättern.

Als Heilkraut hat sich der Spitzwegerich bewährt. Vor allem bei Atemwegserkrankungen wie Husten ist seine schleimlösende und reizmildernde Wirkung anerkannt. Man kann aus den Blättern einen Tee oder mit Honig einen Hustensirup zubereiten. Der Saft von frisch zerquetschten Blättern hilft bei kleinen Verletzungen und Insektenstichen. Wertvolle Inhaltsstoffe sind unter anderem Schleim- und Gerbstoffe, Glykoside wie das antibiotisch wirkende Aucubin, Flavonoide, Kalium, Vitamin C und B-Vitamine.

Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de